Herzlicher Empfang in Palmitos/Brasilien

Wunstorf – Zum 7. Mal hat sich eine Delegation aus dem Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf auf die lange Reise zu den Partnern der Synode Uruguai im Süden Brasiliens gemacht. Viele Deutsche sind ab 1824 dorthin ausgewandert. Ihre Nachfahren sind Brasilianer aber sprechen auch heute noch deutsch und haben sich in der evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnises zusammengeschlossen.

Mit Ihnen werden die 12 Reisenden, die jetzt bei Familien in verschiedenen Orten und Gemeinden zu Gast sind den Reformationstag feiern und den Alltag erleben. Zu den ersten Eindrücken gehörte ein Besuch des Einwanderermuseums in São Leopoldo, das die Geschichte und viele Erinnerungsstücke der Siedler bewahrt. Da Brasilien 24 mal so groß wie Deutschland ist, werden die Besucher nur einen sehr kleinen Teil des Landes im Süden kennenlernen, wo das Klima gemäßigt ist, jetzt gerade der Sommer beginnt.

Ein ungewöhnlich regenreicher Sommer, ganz gegensätzlich zu unserem. Der Mais steht grün und erste Pfirsiche sind gereift. In 8stündiger Busfahrt ist die Delegation von der Küste durch große Waldgebiete und weitläufige Felder ins Landesinnere gefahren. Landstraßen sind die Transportwege auf denen  Lastwagen mit 80 Tonnen doppelte Länge haben.

Die Menschen, denen wir begegnen sind ausgesprochen freundlich und herzlich und sehr interessiert an unserer Einschätzung der politischen Zukunft des Landes, in dem an diesem Sonntag eine richtungsentscheidende Wahl war. Am späten Abend war Feuerwerk zu hören und Autokorsos führen durch die Städte.

Für die Partnerschaft zählt vor allem die christliche Gemeinschaft, die im kommenden Jahr ihr 30.jähriges Bestehen feiern kann. Das 500jährige Reformationsgedenken ist letztes Jahr auch in Brasilien groß gefeiert worden. In der Theologischen Hochschule in São Leopldo, in der die evangelischen Pastorinnen und Pastoren ausgebildet werden, wurde im Letzten Jahr eine Statue von Luthers Ehefrau Katharina von Bora in einem Kräutergarten aufgestellt.

Die Delegation wird in diesen Tagen auch ein Indianerreservat besuchen und sich so mit dem Leben und den Ansprüchen der indigenen Völker auf ihr Land befassen. Nach einem Wechsel zu anderen Familien in weiteren Orten feiern alle zusammen am Ende mit einem Gottesdienst und einem Festessen ihre Begegnung. Mit einigen  geht es dann auf einen gemeinsamen Ausflug zu den großen Iguazúwasserfällen. Dort verabschieden sich die 12 Reisenden von den Gastgebenden und kehren nach 3 Wochen über Rio de Janeiro zurück in die Heimatgemeinden im Neustädter und Wunstorfer Land.

WCN/jp