Johanniter empfehlen eine ausführliche Planung für den Aufbruch in die Ferien. Denn in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt beginnen am 28. Juni die Sommerferien.
Hannover-Damit die Fahrt nicht zur Tortur wird, geben die Johanniter Tipps für einen entspannten Start in den Urlaub. Vorbereitung ist alles: Wer sich auf eine Reise mit dem Auto macht, sollte Einiges bedenken. Angefangen von der optimalen Routenplanung bis hin zum richtigen Verhalten im Notfall.
Die Johanniter raten, eine intensive Vorsorge zu betreiben: Jeder motorisierte Urlauber sollte einkalkulieren, dass es zu Stau, Unfällen oder Komplikationen mit dem Fahrzeug kommen kann. Deswegen ist ein ausreichender Wasservorrat einzuplanen, denn es könnte heiß werden im stockenden Verkehr. Auch ablenkendes Spielzeug für die Kleinen sollte nicht vergessen werden. Griffbereit sollten auch Warnwesten, Verbandkasten und Warndreieck sein. „Eine Warnweste kann im Zweifelsfall das Leben retten: Jeder Fahrer wird damit auf dem Seitenstreifen einer Autobahn oder einer Landstraße besser und schneller gesehen“, sagt Kersten Enke, Leiter der Johanniter-Akademie in Hannover. Dies ist in manchen europäischen Staaten sowieso vorgeschrieben. Die Johanniter raten, in jedem Fahrzeug mindestens eine, bestenfalls vier Warnwesten, zu deponieren. „Es geht im Notfall darum, dass alle Fahrzeuginsassen im Verkehr zu sehen sind. Das ist entscheidend“, weiß auch Enke.
Auch während der Reise selbst sind Verhaltensregeln zu beherzigen, wie das Bilden einer Rettungsgasse: Sobald sich der Verkehr auf Schrittgeschwindigkeit verlangsamt oder ganz zum Erliegen kommt, scheren Fahrzeuge auf der linken Spur nach links aus und auf allen anderen Streifen weichen die Fahrzeuge nach rechts aus.
Und wie sieht es mit der Absicherung eines liegengebliebenen Wagens auf dem Seitenstreifen oder einer Unfallstelle aus? Auch hier geben die Johanniter Tipps: „Das Fahrzeug muss auffallen, deswegen die Warnblinkanlage anschalten und den Kofferraum geöffnet lassen – dann wirkt es auffälliger. Vor dem Aussteigen zur verkehrsabgewandten Seite die Räder in Richtung Straßenrand einschlagen, die Warnweste anlegen, trotzdem immer den fließenden Verkehr beachten und dann Schutz hinter der Leitplanke suchen“, betont Enke. „Auch das Warndreieck muss aufgestellt werden. Am besten trägt man es aufgeklappt vor der Brust dem Verkehr entgegen.“ Als ausreichender Sicherheitsabstand gelten 50 Meter innerorts, 100 Meter auf Landstraßen und 150 bis 200 Meter auf Autobahnen.
Wer zur Hilfe eilt, sollte niemals den geschilderten Eigenschutz vergessen und sich zuerst einen Überblick verschaffen und dann die Absicherung vornehmen. Dann den Verunfallten ansprechen und wenn möglich hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen. Liegen Verletzungen vor, den Rettungsdienst unter der europaweit gültigen Notruf-Nummer 112 oder ansonsten unter 110 die Polizei benachrichtigen. Die Verletzten versorgen bis der Rettungsdienst eintrifft und keinesfalls im Auto auf die Hilfskräfte warten. „Es gilt immer, ab hinter die Leitplanke“, schärft Notfallsanitäter Enke ein.
Die Johanniter-Absicherungskarte mit weiteren Verhaltenstipps und eine Darstellung zum Bilden einer Rettungsgasse stehen zum Download unter www.johanniter.de/absicherung bereit.
• Tipps für lange Autofahrten
– ausgeruht in den Urlaub starten
– leichte Kleidung, in der man sich wohlfühlt, tragen
– Check des Autos: Warnwesten, Verbandkasten, Warndreieck, ggf. Decke
– ausreichend Getränke und leichte Snacks einpacken (Vitaminmangel führt zu Müdigkeit und Unkonzentriertheit)
– Gepäck gesichert verstauen
– richtige Sitzposition einstellen
– angenehmes Klima im Wagen sorgen(Klimaanlage,Erfrischungstücher,Luftverbesserer)
– die Routenplanung kreativ gestalten und möglichst Staus im Voraus umgehen
– genügend Zeit einplanen
– regelmäßige Pausen mit Bewegung einlegen (ein Verdauungsspaziergang beugt Müdigkeit vor)
– vorausschauend, defensiv fahren und Abstand halten (reduziert Stress und erhöht die Verkehrssicherheit)
– im Stau: Ruhe bewahren und Rettungsgasse bilden
– beim Unfall: zuerst an die Eigensicherung denken und die Unfallstelle absichern
• Tipps für lange Autofahrten mit Kindern
– Gute Reiseplanung und das richtige Timing sind das A und O
– Handgepäck wie Spielzeug im Wageninnern z.B. durch Netze sichern
– Kinder fest aber bequem angurten
– Am frühen Abend und nicht bei Hitze losfahren
– Bei gleichbleibendem Tempo ohne abruptes Bremsen fahren
– Unterhaltsame Spiele, Hörspiele und Bücher bzw. Malbücher sorgen für Ablenkung
– Für eine gewisse Zeit vertreibt auch ein Tablet oder Smartphone mit Spielen, Filmen und Bildern die Langeweile
– Pausen interessant gestalten, indem z.B. eine Raststätte mit Spielplatz oder eine Sehenswürdigkeit angefahren wird
– Kinder in den Pausen sich bewegen und austoben lassen
– Ausreichend Getränke wie Wasser, Saft-Schorlen oder selbstgemachten Eistee und dementsprechend auch genügend Toiletten-Pit-Stops einplanen
– abwechslungsreiche, leichte Kost einpacken wie Sandwiches, belegte Brötchen, Fleischbällchen, gekochte Eier, Butterkekse und viel frisches Obst und Gemüse, das bereits geschnitten in Dosen ein schnelles Fingerfood ist
– Kinder vor der Sonne schützen (Sonnenblenden, Fensterfolie, Sonnenmilch)
– „Notfallköfferchen“ mit Ersatzklamotten, Windeln, Tüchern etc. parat haben
• Tipps für lange Autofahrten mit Kleinkindern und Babys
– als Starttermin in den Urlaub den Ferienanfang vermeiden (Kitas sind flexibel)
– Säuglinge und Babys sollten nicht aus dem Rhythmus gebracht und die Fahrt ihren Ess-und Schlafgewohnheiten anpasst werden
– ein Elternteil sollte hinten beim Kind sitzen
WCN/pb