Wunstorf – Alle benutzen es täglich, aber die wenigsten denken darüber nach: Und so landet nicht nur das herkömmliche Toilettenpapier in der Toilette als scheinbare Endstation, sondern seit Beginn der Corona-Pandemie sind es noch größere Mengen an Feucht- und Desinfektionstüchern. Mit Folgen: „Alles, was nicht ins WC gehört, kann Störungen in den Abwasserpumpwerken sowie den Kläranlagen hervorrufen. Feuchttücher sollten nach Möglichkeit dem Restmüll zugeführt werden, weil sie sich im Wasser nicht schnell genug auflösen“, erläutert Matthias Görn, Betriebsleiter der Stadtentwässerung Hannover, anlässlich des Tags des Toilettenpapiers am 26. August.
Görn weiter: „Wir reinigen in Stadt und Region Hannover täglich rund 180.000 Kubikmeter Abwasser und tragen allein dadurch maßgeblich dazu bei, dass unsere Landeshauptstadt auch morgen lebenswert und gesund bleibt. Inklusive Toilettenpapier fallen in den Kläranlagen täglich rund 3,3 Tonnen Abfall als sogenanntes Rechengut an – zusammen mit den Feuchttüchern bedeutet dies für uns als Stadtentwässerer deutlich mehr Aufwand.“
Die Deutschen verbrauchen pro Kopf und Jahr durchschnittlich 20.000 Blätter Toilettenpapier, was aneinandergereiht einer Länge von mehr als einem Kilometer entspricht. Davon bestehen jedoch durchschnittlich nur 40 Prozent aus Recyclingpapier. Möchte man die Umwelt schonen und gleichzeitig den Geldbeutel, so sind Bidets oder Dusch-WCs zu empfehlen. Letztere lassen sich für geringe Kosten nachträglich auf der Toilette installieren und sind nicht nur hygienischer, sondern auch besser für empfindliche Hautpartien als Papier oder Feuchttücher.
WCN/pk