Region Hannover – Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt einen Rückgang der Fallzahlen und stabile Aufklärungsquote in Hannover.
Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 veröffentlicht
Die Polizeidirektion Hannover hat am 14. März 2025 die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 veröffentlicht. Die Gesamtkriminalität ist weiter rückläufig und liegt mit insgesamt 110.575 Fällen (2023: 116.462) unter dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre. Die Aufklärungsquote bleibt mit 61,11% im Vergleich zum Vorjahr (2023: 61,29%) stabil.
Rückgang der Gesamtstraftaten
Der Rückgang der Gesamtstraftaten um 5.887 Fälle ist insbesondere auf fallende Zahlen bei Rauschgiftdelikten, Fahrraddiebstählen und einfachen Ladendiebstählen zurückzuführen. Vorsätzliche einfache Körperverletzungen, sonstige einfache Diebstähle und einfache Ladendiebstähle sind die häufigsten Straftaten. Letztere bleiben trotz eines deutlichen Rückgangs weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau.
Anstieg bei häuslicher Gewalt
Ein erneuter Anstieg der Fälle von häuslicher Gewalt (+9,87%) sowie der Gewaltkriminalität (+1,29%) ist zu verzeichnen. Die Gewalt gegen Polizei- und Rettungskräfte steigt ebenfalls an. Messerangriffe (-0,85%) und Sexualdelikte (-10,17%) zeigen hingegen einen Rückgang.
Neue Deliktskategorie: nicht-PKS-relevante Delikte
Erstmals werden für das Jahr 2024 auch Angaben zu den „nicht-PKS-relevanten Delikten“ gemacht. Diese Straftaten, deren Tatverdächtige aus Ländern außerhalb Deutschlands stammen, umfassen häufig Trickbetrug und Warenbetrug im Internet. Insgesamt wurden 11.099 solcher Fälle registriert.
Häusliche Gewalt im Fokus
In der Region Hannover ist ein Anstieg der Fälle von häuslicher Gewalt auf 6.814 Fälle (2023: 6.202) zu verzeichnen. Die Polizeidirektion hat Maßnahmen ergriffen, um diese Übergriffe zu erkennen und Beratungsangebote bereitzustellen. Der „Orange-Day-Lauf“ wurde als öffentlichkeitswirksame Maßnahme gegen Gewalt gegen Frauen durchgeführt.
Gewaltkriminalität und Prävention
Die Auswertung der Gewaltkriminalität zeigt einen Anstieg um 1,29% auf 5.036 Fälle. Die Polizeidirektion verfolgt einen präventiven Ansatz, um die Gewaltspirale frühzeitig zu durchbrechen. Die Anzahl der Messerangriffe ist leicht gesunken, bleibt jedoch auf hohem Niveau.
Sexualdelikte und Präventionsarbeit
Bei den Sexualdelikten ist ein Rückgang um 248 Fälle im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Die Polizeidirektion setzt auf Aufklärung und Mediensicherheit, um Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen.
Gewalt gegen Einsatzkräfte
Die Gewalt gegen Polizei- und Rettungskräfte hat mit 1.086 Taten einen neuen Höchststand erreicht. Die Polizeidirektion ergreift Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Einsatzkräfte und zur Prävention solcher Vorfälle.
Jugendkriminalität im Fokus
Die Anzahl der jugendlichen Tatverdächtigen ist leicht zurückgegangen, während ein Anstieg im Bereich der Gewaltkriminalität um 9,98% festzustellen ist. Die Polizeidirektion verfolgt einen ganzheitlichen präventiven Ansatz in Zusammenarbeit mit Schulen und Beratungsstellen.
Der vollständige Bericht zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 ist auf der Webseite der Polizeidirektion Hannover abrufbar.