Bauvorhaben Lange Straße 93 – notwendige Altlastuntersuchungen in der KW 10

Ergebnis der Untersuchung auf mögliche Altlasten (Milzbrand) in der Langen Straße 93 (ehem. Pelz)
Foto aus Bebauungskonzept Nordisbau

Wunstorf – Auf dem Grundstück in der Langen Straße 93, ehem. Pelz, ist die Realisierung eines Neubauprojektes geplant.

Um mögliche Altlasten (Milzbrand) auszuschließen, werden in der 10. KW auf dem Grundstück, insbesondere in den bestehenden Gebäuden, aber auch in den angrenzenden Bereichen des Grütte-Grabens und der Graben-Aue vorsorglich Bodenproben entnommen, die dann im Labor untersucht werden.

Die Probenentnahmen werden von einem auf Altlasten spezialisierten Ingenieurbüro begleitet und wurden im Vorfeld mit dem Fachbereich Umwelt, Team Bodenschutz der Region Hannover und dem Gewerbeaufsichtsamt abgestimmt. Die Beschäftigten werden die Arbeiten in Schutzkleidung und ggf. mit Atemschutz ausführen.

Die Schutzmaßnahmen dienen in erster Linie der Verhinderung eines Hautkontaktes mit etwaigen Milzbrandsporen. Es besteht außerhalb der abgesperrten Bereiche vor, während und nach der Probenentnahme keine Gefährdung der Öffentlichkeit (z.B. Passanten, Nachbarn etc.). Die ggf. von außen wahrnehmbaren Sicherheitsvorkehrungen sind daher kein Grund zur Besorgnis, sondern dienen dem vorbeugenden Schutz des Fachpersonals während der Probenentnahme.

Hintergrund der Untersuchungen

Auf dem Areal war bis Mitte der 1930er Jahre eine Gerberei ansässig, in der im Rahmen der Lederproduktion tierische Häute/Fälle verarbeitet wurden. Im Rahmen einer historischen Recherche konnte nicht ausgeschlossen werden, dass resultierend aus dieser Nutzung in Teilbereichen eventuell Milzbrandsporen im Boden sind, die auch nach so langer Zeit noch lebensfähig und bei Kontakt gesundheitsschädlich sein könnten.

Was entsteht auf dem Grundstück?

Auf dem Grundstück „Lange Straße 93“ plant das familiengeführte Bauunternehmen Nordisbau aus Seelze die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit insgesamt 24 Wohneinheiten und 2 Büroflächen.

Die 1-4-Zimmer Wohnungen werden sowohl barrierefrei als auch nach neustem energetischen Standard geplant und sollen dadurch Menschen aller Altersgruppen ansprechen. Ein Teil des Strombedarfs wird über die quartierseigene Photovoltaikanlage auf dem begrünten Flachdach gedeckt werden. Großzügige Balkone, ein kleiner Spielplatz, sowie ein ansprechend begrünter Innenhof runden das Projekt ab.

Für das Bauvorhaben sind zunächst Abrissarbeiten des vorhandenen Gebäudes notwendig. Beginn der Arbeiten ist noch in diesem Jahr vorgesehen. Ein genaues Datum steht jedoch noch nicht fest. Da sich auf einem Teilareal des Grundstückes in der Vergangenheit auch ein jüdischer Friedhof befand (Grabsteine wurden 1940/1941 entfernt), wurden die Bauplanungen im Vorfeld mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen besprochen.

Etwaige Interessen des Landeverbandes sollen demnach bei dem Neubauvorhaben berücksichtigt werden. Es wurde sich darauf verständigt, die Fläche des entsprechenden Areals nicht mit Gebäuden zu überbauen, sondern zukünftig als Gemeinschaftsfläche zu nutzen.