Vortragsabend mit Sophie Rosentreter am 15.11. in der KRH Psychiatrie Wunstorf
Wunstorf – Das Klinische Ethikkomitee im Klinikum Region Hannover (KRH) stellt zu seinem 10jährigen Bestehen das Thema Demenz in den Mittelpunkt. Die TV-Moderatorin und Demenz-Expertin Sophie Rosentreter kommt am Donnerstag, 15. November 2018, um 18 Uhr mit einer wichtigen Mission ins Sozialzentrum der KRH Psychiatrie Wunstorf: Sie berichtet von der Demenz ihrer Großmutter Ilse und ihrem eigenen Weg, dieser Erkrankung mit neuem Verständnis zu begegnen. Ein Vortragsabend mit Sophie Rosentreter ist ein Erlebnis, das zu Tränen rührt und unter den Zuhörern Hoffnung verbreitet. Dazu verknüpft die Expertin eigenes Erleben mit gewonnenem Know-how zu einem Konzept, das Angehörige stark macht und Pflegeprofis ermutigt.
Sophie Rosentreters Wissen ist durch langjährige Erfahrung entstanden: Über neun Jahre begleitete sie die fortschreitende Demenz ihrer Großmutter Ilse und stand – gemeinsam mit ihrer Familie – oftmals hilflos vor den Veränderungen, die mit der geliebten Großmutter geschahen. Die anstrengende Pflege zerrieb ihre eigene Mutter. Dies war ein Wendepunkt im Leben der beliebten Moderatorin. Sie ließ sich in der Pflege schulen und lernte von den Besten, die im Themenbereich Demenz versiert sind und Konzepte entwickeln.
Anschließend verquickte sie ihr neues Wissen mit ihrem Können als Medienschaffende. Heraus kam ein wunderbares Konzept, von dem sie sich heute wünscht, sie hätte es damals zur Pflege von Großmutter Ilse zur Verfügung gehabt: „Ilses weite Welt“ besteht im Wesentlichen aus Filmen, die es so bisher nicht gab. Bewusst langsamer gefilmt, sehr viel langsamer als alles, was wir aus Film und Fernsehen kennen. Es gibt keine hektischen Schnitte. Alltagshandlungen werden in Echtzeit eingefangen: Kinder im Tierpark, Haushalts- und Alltagserleben sind die Inhalte der Filme.
Dazu gibt es Materialien, die behutsam das Erinnern fördern und zugleich den Dialog mit den erkrankten Menschen wieder möglich machen: Themenkarten, auf denen Objekte aus den Filmen zu sehen sind, ein Stofftier, das zum Reh im Wald ein Fühlerlebnis bietet oder ein Twiddle Muff, der zum Streicheln, Liebkosen, Drücken und Kneten einlädt. Dadurch wird die taktile Wahrnehmung stimuliert und die Aufmerksamkeit und Neugier demenziell veränderter Menschen geweckt.
Das Konzept richtet sich sowohl an Pflegeprofis als auch an pflegende Angehörige: „Ich weiß nur zu gut, wie schwierig es für eine Familie ist, wenn das Gefühl wächst, zu den Lieben nicht mehr vorzudringen und sie damit ein Stück weit zu verlieren. Da sind viele Emotionen im Spiel und eine große Hilflosigkeit – gerade im privaten Umfeld. Genau da setzen wir mit unseren Hilfsangeboten an.“
Wie gut die Medien und Materialien von „Ilses weite Welt“ sogar für Menschen mit fortgeschrittener Demenz geeignet sind, belegte jüngst eine Studie, die vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert wurde. Darin wurde festgestellt, dass die oft in den Einrichtungen und auch zu Hause stattfindende „Dauerberieselung“ mit Radio und Fernsehen die Menschen, die an Demenz leiden, regelrecht überfordert. Ganz anders wirkt dagegen die Film- und Fühlwelt von „Ilses weite Welt“, welche die demenziell veränderten Menschen beruhigt und entspannt.
Weitere Informationen zur Arbeit von Sophie Rosentreter und zu ihren Medien und Materialien finden Sie unter: www.ilsesweitewelt.de
Informationen zur Arbeit des Klinischen Ethikkomitees im Klinikum Region Hannover
finden Sie unter: www.krh.eu/ethik
Der Vortragsabend auf einen Blick:
10 Jahre Klinisches Ethikkomitee im Klinikum Region Hannover –
„Demenz mit Leichtigkeit begegnen“
Ein Vortragsabend mit Sophie Rosentreter
Donnerstag, 15. November 2018
18.00 – 20.30 Uhr
KRH Psychiatrie Wunstorf, Sozialzentrum
Südstraße 25, 31515 Wunstorf
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.
WCN/krh/lw
