
Wunstorf – Wie die Zusammenarbeit zwischen Schule, Erziehungsberechtigten, der Stadtverwaltung, den Vereinen und Privatinitiativen zum Wohl der Kinder gelingen kann, zeigen gemeinsame Bemühungen um die Sprachlernklasse des Hölty-Gymnasiums.
Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten rund um die Kinder ist wesentlich für das Gelingen der Zusammenarbeit. Um diese zu verbessern oder gar zu ermöglichen, wurde in der Schulbibliothek des Hölty-Gymnasiums Wunstorf ein Sprachkurs für Eltern von schulpflichtigen Kindern mit Kinderbetreuung von Kleinkindern angeboten. Der Kurs findet zwei Mal wöchentlich jeweils 90 Minuten mit 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.
Geleitet wird er von der langjährigen ehrenamtlichen Bibliothekshelferin Danuta Smendor. Diese bringt mit dem C2-Zertifikat des Goethe-Instituts und den Sprachkenntnissen in Polnisch, Russisch und Englisch die besten Voraussetzungen für den Anfängerkurs mit. Die Kinderbetreuung teilen sich zwei ehrenamtlichen Kräfte und eine jugendliche ukrainische Schülerin des Hölty-Gymnasiums. Die Mutter dieser Schülerin aus Odessa und Teilnehmerin des Deutschkurses hat wiederum mit Enthusiasmus das vermittelte Ehrenamt an der Grundschule Klein Heidorn angenommen. Mitorganisiert und finanziert werden der Deutschkurs und die Kinderbetreuung von der Stadt Wunstorf.

Foto: I. Nehme
Der Kontakt der russischsprachigen Schulbibliothekarinnen zu den Eltern hilft Fragen zu klären und Probleme zu lösen. So konnte mit Hilfe des Vereins Kinderhilfe Ukraine e. V. Barsinghausen für eine Schülerin eine Pflegefamilie gefunden werden. Angefragte Spenden wurden vom Bibliotheksteam, Daniela Helbsing, ehrenamtliche Weltretterin aus Luthe und der AG „Help 4 Friends“ unter der Leitung der Lehrkraft Meike Schmackpfeffer organisiert. Mehrere Schülerinnen und Schüler konnten für ihre Freizeitgestaltung erfolgreich an die Vereine vermittelt werden, z.B. in die Sparten Boxen, Volleyball, Schwimmen und Tanzen beim TuS Wunstorf.
Die Einladung zum Yoga-Kurs für das Bibliotheksteam haben ebenfalls einige Jugendliche und ihre Eltern dankbar angenommen.
Eine Schülerin konnte an den ehemaligen Kooperationspartner „Der Bau-Hof e.V.“ für das ehrenamtliche Engagement im Tierbereich vermittelt werden.
Das Ferienprogramm „Zukunftshausen“ des „Bau-Hofs e.V.“ hat die ehemalige Bibliothekshelferin und jetzige Bau-Hof-Mitarbeiterin Dorothea Polke für die ukrainische Sprachlernklasse während ihrer Selbstlernzeit in der Bibliothek vor Ort beworben. Den Programmflyer mit der Anmeldung auf Deutsch und Ukrainisch haben sich sowohl interessierte Fünft- und Sechstklässler sowie einige Eltern aus dem Sprachkurs mitgenommen.
Mit bestem Beispiel geht der elfjährige Artem Slavnyi aus Kropywnyzkyj voran. Durch die Vermittlung von Aila Großheim, Teilnehmerin der Bibliotheks-AG und Schwimmübungsleiterin beim TuS Wunstorf, hat Artem die Prüfung für das Bronze-Abzeichen erfolgreich ablegen können. Damit kann er das Schwimmtraining für im Verein und selbständiges Üben für das Silberabzeichen im Freibad Bokeloh, an seinem Wohnort, beginnen.

Foto: I. Nehme
Durch sein Beispiel fühlen sich nun auch andere Mitschülerinnen und Mitschüler in seiner Sprachlernklasse motiviert ihre Schwimmabzeichen zu machen. Dies planen die Klassenlehrerin Olga Ercin, Koordinatorin und Sportlehrerin Kerstin Stittgen in Zusammenarbeit mit der Schulbibliothekarin Irina Nehme in der Projektwoche im September möglich zu machen.
Beim Badespaß gilt es den Badeunfällen vorzubeugen und das Wohlergehen und Leben der Kinder auch im friedlichen Deutschland zu schützen.
WCN/eo