Kleine Biologen und Nachwuchsforscher am Werk – In der Johanniter-Kita Zwergenwelt werden die Kinder Zeuginnen und Zeugen einer zauberhaften Verwandlung

Bild: Die Kinder schauen gebannt auf die Schmetterlinge, Foto: Johanniter Unfall-Hilfe e.V..

Wunstorf – Die Kinder der Johanniter Kindertagesstätte Zwergenwelt sehen im naturnahen Außengelände und während der verschiedenen Spaziergänge manchmal Raupen oder Schmetterlinge – aber eine Beobachtung der Verwandlungsphase bleibt ihnen dabei verwehrt. Da in der Kita täglich geforscht und experimentiert wird, kamen die Kinder auf die Idee, auch dieses kleine Wunder genauer unter die Lupe zu nehmen. So konnten sie die Gesamtzusammenhänge miterleben und besser verstehen.

Kinder verspüren von klein an eine unbändige Neugierde: Sie wollen ihre Umwelt verstehen. „Was?“, „Wie?“ und „Warum?“ sind Fragen, die die Kinder unaufhörlich stellen. Die Antworten faszinieren die Kids. Und noch begeisterter sind die Jungen und Mädchen, wenn sie wissenschaftliche Phänomene durch Experimente selbst erforschen können, sagt die Einrichtungsleiterin Veronika Burghardt.

Diesen Wissensdurst wollten die Erzieherinnen und Erzieher in der Johanniter Kindertagesstätte Zwergenwelt nutzen, um die Kinder im jungen Alter an naturwissenschaftliche Phänomene heranzuführen. Warum Naturwissenschaft zum Anschauen? Natürlich kann man naturwissenschaftliche Vorgänge den Kindern in der Kita auch erzählen oder mit Büchern bildlich veranschaulichen doch am intensivsten ist es natürlich, wenn man es selbst ausprobiert und miterlebt.

Wir Erwachsene und gerade Kinder lernen viel durch Erfahrungen, erläutert die Erzieherin Sarah Lange. Kinder können durch Experimente die Gesamtzusammenhänge besser verstehen. In der Natur sehen sie Raupen oder Schmetterlinge aber der Vorgang des Umwandelns bleibt ihnen verwehrt. Die Kinder konnten fünf Raupen beobachten, die sich nach einiger Zeit verpuppt, also ein Kokon gebaut und danach in Schmetterlinge verwandelt haben, die wir dann letztendlich in die Freiheit entlassen haben.

Erste Woche: Das Raupenstadium In einem Aufzuchtbehälter beobachteten wir zunächst die fünf Raupen, die sich durch das mitgelieferte Futter, welches pflanzliche Bestandteile enthielt stetig vergrößerten. Unsere Kinder waren von Anfang an von den Tieren begeistert und standen immer wieder an dem Aufzuchtbehälter, der zu jeder Zeit in unserem Raum auf Augenhöhe der Kinder zur Beobachtung zur Verfügung stand.

Jeden Tag nahmen wir uns Zeit, uns gemeinsam die Raupen anzuschauen und deren Entwicklung zu beobachten. Zweite Woche: Entstehung von Seidenfäden Unsere Raupen wuchsen und hinterließen Seidenfäden (gewebtes Material). Dritte Woche: Das Puppenstadium Unsere Raupen hängten sich an den Becherdeckel und fingen an, sich ein Häuschen zu bauen. Sie verpuppten sich. Wir nahmen die Puppen aus dem Becher und lagerten sie in die Aufzucht-Voliere um.

Vierte Woche: Die Geburt der Schmetterlinge Die Kinder waren fasziniert, dass unsere Raupen plötzlich keine Raupen mehr waren, sondern Distelfalter. Wir fütterten sie täglich mit Zuckerwasser und Bananen und sammelten draußen frische Blätter, Blüten und Äste für unsere Schmetterlinge. Wir beobachteten die Schmetterlinge beim Fressen und beim Fliegen in der Voliere und freuten uns über unsere munteren Schmetterlinge.

Fünfte Woche: Wir lassen unsere Schmetterlinge fliegen Unsere ganze Kita versammelte sich draußen, denn heute war der Tag an dem wir unsere Schmetterlinge in die Freiheit fliegen lassen wollten. Es war schön zu sehen, dass alle fünf Raupen sich zu flugtauglichen Schmetterlingen entwickelt hatten. Die Kinder freuten sich mit den Schmetterlingen.

Das ganze Projekt begleiteten wir mit einer Fotowand, in der die wöchentliche Entwicklung festgehalten wurde, sagte die Erzieherin Stefanie Dittrich. Wir bastelten zunächst eine Raupe aus Papierschnipseln, später einen Schmetterling und vieles mehr. Ebenso haben wir das Buch „Die Raupe Nimmersatt“ mit großer Begeisterung gelesen und ein neues Lied gelernt.

Viele Eltern waren so begeistert von dem Projekt, dass sie jeden Tag zur Beobachtung vorbeikamen und selber mit großem Interesse geforscht haben. Andere erzählten, dass ihre Kinder den Zusammenhang von einer Raupe zu einem Schmetterling verstanden hätten und davon auch zu Hause viel erzählen. Die Kinder seien nun viel aufmerksamer und beobachten alle   Insekten in der Natur. Auf Spaziergängen wollen die Kinder Lupen und Insektengläser mitnehmen und weitere Tiere besser kennenlernen. Die kleinen Nachwuchsforscher haben also viel vor und entdecken jeden Tag sogar im Garten des Zwergenlandes viel Neues.

WCN/nh