Wunstorf – Die Landeskartellbehörde untersucht die Preise der Gasgrundversorgung in Niedersachsen und deckt massive Preisunterschiede auf. Dies betrifft auch die Stadtwerke Wunstorf.
Untersuchung der Gaspreise in Niedersachsen
Die Landeskartellbehörde Niedersachsen hat den „Abschlussbericht der Sektoruntersuchung Grundversorgung Gas in Niedersachsen“ veröffentlicht. In dieser Untersuchung wurde die Marktsituation im Bereich der Gasgrundversorgung vor, während und nach der Energiekrise von 2021 bis 2024 analysiert. Die Behörde verglich die Preise von über 70 Unternehmen. Massive Preisunterschiede zwischen den Gasgrundversorgern wurden festgestellt. Während der Energiekrise stiegen die Preisabstände zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter auf das Vierfache. Im September 2024 lagen die Preise immer noch doppelt so hoch wie im Jahr 2021.
Preisanalyse und Verdacht auf Preismissbrauch
Zwölf Grundversorger verzeichneten im September 2024 Preise, die mindestens 20 Prozent über dem Durchschnitt aller Anbieter lagen. Diese Unternehmen werden in den kommenden Wochen von der Landeskartellbehörde zu Gesprächen eingeladen. Ziel ist es, den Verdacht des Preismissbrauchs aufzuklären und gegebenenfalls einvernehmliche Kompensationslösungen für die Kundschaft zu finden. Sollte keine Einigung erzielt werden, sind formelle Kartellverwaltungsverfahren möglich.
Hintergrund der Untersuchung
Die Landeskartellbehörde Niedersachsen leitete im Jahr 2023 ein Verfahren nach § 32e Abs. 1 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) zur Untersuchung der Grundversorgungstarife Gas ein. Anlass waren die erheblichen Preissteigerungen in der Gasgrundversorgung infolge der Energiekrise im Jahr 2022 sowie die gestiegene Abhängigkeit vieler Kunden von der Grundversorgung, nachdem einige Gaslieferanten Sonderlieferverträge gekündigt hatten.
