Ministerpräsident Weil Gastprediger am Reformationstag auf der Kanzel der Stiftskirche

Foto:Staatskanzlei Hannover

Wunstorf – Ministerpräsident Stephan Weil steht am Reformationstag, 31. Oktober, als Gastprediger auf der Kanzel der Stiftskirche. Im Gottesdienst um 18:00 Uhr wird er die Tradition der Laienkanzel fortsetzen und zur Gemeinde sprechen.

Mit Weil, der den Wunstorfern auch als amtierender Freyfischer gut bekannt ist, ist es der Stiftsgemeinde wieder einmal gelungen, einen interessanten Gastprediger zu gewinnen. Er löst damit auch ein Versprechen aus dem letzten Jahr ein, als er schon für die Predigt in der Stiftskirche zugesagt hatte, aber kurzfristig einen anderen Termin wahrnehmen musste. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Gemeinde alle Gottesdienstbesucher und Interessierte zu einem get together ins Gemeindehaus ein mit abendlichen Getränken und kleinen Snacks.

Es war Luthers Anliegen, dass die reformatorische Kirche eine Kirche der Menschen ist, in der nicht allein Priester und Pastoren predigen. Die Bibelübersetzung in deutscher Sprache, die unzähligen Kirchenlieder der Reformation und die von Luther geschaffene deutsche Messe machen den Gottesdienst zu einem Dialog, in den die Gemeinde aktiv einbezogen wird, damit Glaube und christliche Ethik ihr ureigenes Anliegen werden können.

Der 61jährige Jurist Stephan Weil, der seit Februar 2013 Ministerpräsident in Niedersachsen ist, hat nach seinem Zivildienst in der Kinderheilanstalt als Rechtsanwalt und Richter in Hannover gearbeitet, ehe er Stadtkämmerer und dann 2006 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt wurde. Als Landesvater hat er sich letztes Jahr besonders dafür eingesetzt, dass der Reformationstag in Niedersachsen ein Feiertag wurde. Das Land sei protestantisch geprägt und die Reformation nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch eine wichtige kulturgeschichtliche Zäsur, betonte er damals. Dabei legte der katholisch getaufte und aufgewachsene Weil besonderen Wert darauf, den Tag nicht nur auf die umstrittene Person des Reformators Martin Luther zu reduzieren, sondern die versöhnende Bedeutung des Tages hervorzuheben, die der gemeinsamen Verständigung über wesentliche Grundlagen diene. „Wir brauchen einen Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“, sagte Weil in der Debatte. Im Ergebnis gründen nämlich Schulbildung, Gewissensfreiheit und Menschenwürde genauso in der Reformation wie das moderne Freiheitsverständnis und eine Ethik der Verantwortung und der Solidarität.

Als Auftakt zum Reformationstag feiern alle Jugendlichen und Junggebliebenen schon am 30. Oktober ihre lange Church-Night. Nach dem Riesenerfolg im letzten Jahr macht dieses Jahr die Band „Hugo“ aus Garbsen um 19:00 Uhr in der Stadtkirche den Auftakt. Mit dabei sind zahlreiche Aktionen wie Hand-Lettering, Escape-room, Chillen in der WIPP-Lounge, Schwarz-Licht-Theater und anderes mehr. Natürlich fehlt auch der obligatorische Tanz-Kurs nicht und der nächtliche VIP-Jugendgottesdienst um 23:00 Uhr in der dann bunt erleuchteten Stiftskirche.

WCN/bs