Wunstorf – In diesem Sommer sind aufgrund der Covid-19-Pandemie und der
bestehenden Reisebeschränkungen für viele Länder Ausflüge und Urlaube
im Inland oder in den Nachbarländern besonders attraktiv. Ob auf zwei oder
auf vier Rädern, TÜV NORD gibt Tipps, wie man angenehm und sicher ans
Ziel kommt.
1) Stau adé
Das beliebteste Fortbewegungsmittel für Reisen ist noch immer das Auto. Weniger
beliebt sind allerdings die Staus, die in der Ferienzeit schnell entstehen können.
Halten sich alle Verkehrsteilnehmer an die richtige Fahrweise, kann der Verkehrsfluss
jedoch gefördert werden, weiß Reno Schneider, Leiter der TÜV-STATION Garbsen.
Stoßzeiten vermeiden
„Die Stauvermeidung beginnt schon bei der Planung“, erklärt der TÜV-Experte. „Man
sollte sich vor Fahrtantritt überlegen, wann man an welcher Stelle der Strecke auf
verstopfte Straßen trifft und wie man die Stoßzeiten umgehen kann.“ Oft helfen
Stauprognosen, diese abzuschätzen. Außerdem ist es so möglich, sich rechtzeitig
über Ausweichstrecken zu informieren.
Autobahnauffahrten
Ist die Fahrt angetreten, gilt es, durch die richtige Fahrweise, den Verkehr im Fluss
zu halten. „Deshalb sollte man den Beschleunigungsstreifen einer Autobahnauffahrt
immer bis zum Ende ausfahren und nicht vorzeitig die Spur wechseln, um ein Stocken
des Verkehrs zu verhindern“, so Schneider. Das gleiche gilt für einen notwendigen
Spurwechsel durch eine Fahrbahnverengung beispielweise aufgrund einer Baustelle:
Hierbei ist das Reißverschlussprinzip anzuwenden. „Es gilt, soweit wie möglich auf
der Spur vorzufahren und sich erst dann auf der daneben liegenden Spur
einzuordnen“, erklärt der Stationsleiter. Damit das Verfahren problemlos
funktionieren kann, müssen die Verkehrsteilnehmer auf der nicht verengten Spur die
entsprechenden Abstände zum Einfädeln halten.
Rechts fahren
Die linke Spur wirkt auf einige Verkehrsteilnehmer eine besondere Faszination aus.
Diese ist allerdings ausschließlich zum Überholen da. In Deutschland gilt das
Rechtsfahrgebot. Grundsätzlich sollte man auf der rechten Spur fahren und dorthin
nach einem Überholvorgang auch zurückkehren. „Wer dauerhaft auf dem mittleren
oder linken Fahrstreifen bleibt, verleitet andere Verkehrsteilnehmer zum
verkehrswidrigen Rechtsüberholen und riskiert eine Geldstrafe sowie einen Punkt in
Flensburg“, so Schneider. Außerdem wichtig: Gleichmäßiges und vorrausschauendes
Fahren ist sicherer, ökologischer und sorgt für fließenden Verkehr.
2) Sommer ist Motorradzeit
Wer lieber auf zwei Rädern unterwegs ist, hat im Sommer die beste Gelegenheit
dazu. So schön die heiße Saison für Motorradfahrer ist, auf kühlende technische
Unterstützung wie Klimaanlagen müssen Biker verzichten. Richtig vorbereitet können
sie sich aber auf tolle Touren ohne Hitzekoller freuen.
Cool bleiben
Gute Schutzkleidung ist beim Motorradfahren unabdingbar. Kurze Hosen, T-Shirts
und Sandalen haben auf dem Motorrad nichts zu suchen. Neben dem Schutz bei
einem Sturz sollte die Ausrüstung auch den Temperaturen trotzen. Aktuell sind daher
eine luftdurchlässige Sommerkombi, Sommerhandschuhe, ein passender Helm und
Funktionsunterwäsche das richtige Outfit. „Obwohl man es bei Hitze kaum glauben
mag: Die Funktionsunterwäsche sorgt auch im Sommer für ein angenehmes
Fahrgefühl, denn sie ist atmungsaktiv, schnell trocknend und
feuchtigkeitstransportierend. Außerdem kann man sie vor der Fahrt im Gefrierfach
abkühlen“, rät Schneider. Ein angefeuchtetes Halstuch schafft zusätzlich Abhilfe bei
hohen Temperaturen. „Um sich nicht zu gefährden, sollte man außerdem die
Mittagshitze vermeiden und regelmäßige Pausen einlegen. Ausreichendes Trinken
schützt vor dem Dehydrieren, denn gerade auf dem Motorrad kommt es auf
körperliche Fitness und Konzentration an“, so der TÜV-Experte.
Planung ist alles
Vor Fahrtantritt bietet sich gerade bei unbekannten Strecken eine genaue
Routenplanung an. Zum einen sollte das Fahren auf jeden Fall Spaß bringen, zum
anderen lassen sich so lange Standphasen vermeiden, bei denen es dem Fahrer auf
dem Asphalt sehr heiß werden kann. „So kann man beispielsweise anstelle einer Fahrt durch die Stadt mit vielen Ampeln und Staus nach einer Strecke mit viel Landstraße
und Bewaldung suchen,“, so Reno Schneider. Darüber hinaus steht die Sicherheit
auch beim Motorradfahren im Vordergrund. „Deshalb sollte man immer auf das
Tempolimit achten. Gerade bei hohen Temperaturen besteht die Gefahr, dass der
Asphalt an schwachen Stellen aufplatzt und so gefährliche Hindernisse für den Fahrer
entstehen, die dieser bei zu hohem Tempo nicht rechtzeitig sieht“, warnt der
Stationsleiter.
3) Muskelkraft statt Motor
Das Fahrrad bringt einen nicht nur individuell und flexibel an viele unterschiedliche
Urlaubsziele, sondern bietet gleichzeitig ein umfassendes Fitnesstraining.
Verkehrssicherheit, das richtige Zubehör und natürlich die körperliche Gesundheit
sind dabei das A und O.
Das muss mit
Für eine sichere und entspannte Radtour sollte zunächst das Fahrrad für alle Fälle
mit dem richtigen Equipment ausgestattet sein. Dazu gehören die notwendige
Beleuchtung sowie Reflektoren, Halterungen für Trinkflaschen, Navigationsgeräte
oder Smartphones, ein sicheres Fahrradschloss und Fahrradwerkzeug. „Eine
potenzielle Schwachstelle des Fahrrads sind oft die Reifen. Fährt man durch spitze
Gegenstände oder ist das Material bereits porös, kann das zu einem Platten führen.
Deshalb ist man gut beraten, bei einer längeren Tour Luftpumpe, Ersatzschlauch und
Flickzeug mitzuführen“, sagt Schneider. Ist das Fahrrad entsprechend ausgestattet,
stellt sich die Frage, wo das Reisegepäck verstaut werden kann. „Dazu eignen sich
zwei große Satteltaschen, die am Gepäckträger befestigt werden. Darüber hinaus
gibt es Lenkertaschen, in denen man beispielsweise Landkarten oder die Sonnenbrille
unterbringen kann“, rät der TÜV-Experte. Kleidungstechnisch empfiehlt TÜV NORD
multifunktionale sowie regen- und winddichte Kleidung und dazu bequemes
geschlossenes Schuhwerk wie Turnschuhe. „Natürlich sollte der Fahrradhelm als
Schutz bei einem Sturz nicht fehlen“, ergänzt Schneider.
Gesund bleiben
Wer gesundheitlich fit ist und sich wohlfühlt, ist auch der zuverlässigere
Verkehrsteilnehmer. Deshalb sollte man auf einer Fahrradreise besonders auf sich
und seinen Körper Acht geben. „Genügend trinken, regelmäßige Pausen und Strecken
mit viel Schatten entlasten bei sportlicher Betätigung in der Hitze“, sagt der
Stationsleiter. Zusätzlich schützen eine Kopfbedeckung (idealerweise ein Schutzhelm) und Sonnencreme vor der Einstrahlung. „Besonders wichtig ist
allerdings, dass man im Straßenverkehr den Überblick behält. Eine gute Sonnenbrille
schützt dabei vor blendendem Sonnenlicht“, so Schneider.
TÜV NORD Garbsen steht den Fahrzeughaltern gerne in allen Fragen rund um
Sicherheit und Mobilität zur Verfügung und wünscht allen Urlaubern eine schöne
Ferienzeit.
WCN/pk