Das „gechipte“ Kind – Kinderschutzbund Niedersachsen gegen Totalüberwachung von Kindern

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Wunstorf – Der Kinderschutzbund in Niedersachsen ist entsetzt über die Idee eines App-Entwicklers aus Wolfsburg, Schulkinder mit einem Peilsenders im Ranzen auszustatten.

Ganz unabhängig davon, dass offenbar bereits Info-Elternabende in ausgesuchten Grundschulen angesetzt wurden, obwohl Fragen zum Datenschutz vollkommen ungeklärt sind, ist die permanente Kontrolle von Kindern mit den Kinderrechten nicht vereinbar. „Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre“, betont Johannes Schmidt, der Landesvorsitzende des niedersächsischen Kinderschutzbundes. Die Totalüberwachung aus dem Schulranzen verletze nach dem Verständnis des Kinderschutzbundes das Recht auf Privatleben und freie Entfaltung.

Auch den Ansatz, die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg durch ein Warnsystem für Autofahrer erhöhen zu wollen, sieht der Kinderschutzbund kritisch. „Es ist viel wichtiger, in Verkehrstraining zu investieren und die Lebensräume von Kindern sicher zu machen und nicht umgekehrt die Kinder technisch dem Straßenverkehr anzupassen“, sagt Johannes Schmidt.

WCN/kg