Wunstorf – Pandemie, Ukraine-Konflikt, Energie-Krise: Das Jahr 2022 war geprägt von gesellschaftlichen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Krisen. Für das Rote Kreuz gehört es zu den Aufgaben, die Auswirkungen solcher schweren Notlagen zu begrenzen oder gar zu bewältigen – auch in der Region Hannover.
Bei der 17. Mitgliederversammlung am Samstag, 19. November, schauten Präsidium, Vorstände und Mitglieder des DRK-Region Hannover e. V. mit ihren Gästen Prof. Dr. Sonning Bredemeier, Vizepräsident des DRK-Landesverbandes Niedersachen, Regionspräsident Steffen Krach und dem Oberbürgermeister Belit Onay auf das vergangene Jahr.
„Gerade in den vergangenen zwei Jahren hat der DRK-Regionsverband Hannover Großartiges geleistet“, so Prof. Dr. Sonning Bredemeier. „Stets konnten und können sowohl die Menschen in der Region Hannover als auch diejenigen, die auf der Suche nach Schutz vor einer kriegerischen Auseinandersetzung zu uns kommen, auf das DRK zählen. Dafür gebührt insbesondere den Ehrenamtlichen in der Region Hannover, die mit ihrem unermüdlichen Engagement das Fundament der Rotkreuzarbeit bilden, mein herzlichster Dank.“
Pandemiebekämpfung: Impf- und Testangebot
Die Corona-Pandemie ist und bleibt weiterhin aktuell und prägte auch die Rotkreuz-Arbeit 2022 entscheidend. Zu Beginn der Impfkampagne am 1. Januar 2022 waren alle Rotkreuz-Bereitschaften involviert, die Ehrenamtlichen boten unter anderem das sogenannte „Feierabend-Impfen“ an und verteilten auf diesem Wege 3.567 Impfungen.
Aufgrund der sinkenden Nachfrage wurde das Impfen in den Bereitschaften Ende März 2022 eingestellt, inzwischen ist das hauptamtliche mobile Impfteam im Auftrag der Region Hannover unterwegs. Durch das mobile Angebot wurden bis jetzt 3.639 Impfungen verabreicht (Stand: 16. November 2022).
„Die Impfkampagne war und ist nur möglich mit Hilfsorganisationen wie dem DRK. Hier sind Leute im Einsatz, die genau wissen was sie tun“, lobte Regionspräsident Steffen Krach. „Für ihr Engagement möchte ich allen ausdrücklich danken.“ Krach betonte außerdem, wie wichtig dieses Netzwerk aus Helferinnen und Helfern für die Region Hannover sei: „Das Deutsche Rote Kreuz ist für uns ein wichtiger Partner, zum Beispiel im Rettungsdienst: Zehn von 18 Rettungswachen im Umland werden vom Roten Kreuz betrieben.“
Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine
Nach Beginn des bewaffneten Konflikts in der Ukraine im Februar reagierte die Rotkreuz-Bewegung vor Ort so schnell wie möglich. In der Region Hannover bedeutete das vor allem, die Menschen in der Ukraine mit Hilfsgütern zu unterstützen und die Geflüchteten, die hier Schutz suchen, zu versorgen und zu unterstützen. Im Auftrag von Landeshauptstadt und Region Hannover versorgte das Rote Kreuz rund 1.500 Geflüchtete in der Messehalle 27 und betreute das „Drehkreuz Deutschland“ (den Messebahnhof Laatzen) sowie die Notunterkunft in Messehalle 13.
Rund 250 ehrenamtliche Katastrophenschützer*innen haben in 16.500 Einsatzstunden die Geflüchteten betreut, die Notunterkunft aufgebaut und betrieben und Hilfsgüter organisiert. Die Geflüchteten in der Messehalle 27 wurden von rund 40 hauptamtlichen und 100 Ehrenamtlichen betreut.
Oberbürgermeister Belit Onay zeigte sich äußerst zufrieden mit der Kooperation: „Das DRK war in diesem Frühjahr verlässlicher und kompetenter Partner in der Erstaufnahme und Betreuung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine.“ Für diese gute Zusammenarbeit auch in anderen Arbeitsbereichen sei er sehr dankbar, so Onay: „Wir arbeiten seit Jahren gern und gut mit dem DRK als erfahrenem Betreiber von städtischen Unterkünften und Tagesaufenthalten für Geflüchtete und Obdachlose zusammen, wie beispielsweise dem ehemaligen Schulzentrum in Ahlem.“
„Mit der dynamischen Entwicklung der Krisen und Herausforderungen sind die Einsatz- und Anpassungsfähigkeit der Wohlfahrtsverbände und des Bevölkerungsschutzes gefragter denn je“, resümiert Vorstandsvorsitzender des Roten Kreuzes in der Region Hannover Anton Verschaeren. „Unser Verband hat in diesem Jahr gezeigt, dass wir in Krisensituationen schnelle und belastbare Strukturen aufbauen können und Ehrenamt und Hauptamt sehr gut zusammenarbeiten.“
WCN/aw