Wunstorf – Es ist Februar: Und das bedeutet Karneval bzw. Fasching oder Fastnacht. Am 11.11 um 11.11 Uhr beginnt jedes Jahr die Karnevalssession. Den Endspurt legt sie dann eine Woche vor Aschermittwoch hin.
Was hat es aber mit dem Karneval auf sich?
Der Karneval wird überall auf der Welt gefeiert und hat drei Wurzeln:
1. Das Frühlingsfest der Germanen
Die Germanen glaubten an Dämonen und böse Wintergeister, die sie jeden Frühling durch ein wildes Fest vertreiben wollten. Mit dem Fest wollten sie sich von der Kälte, dem Frieren und ihrer Angst befreien. Um die bösen Geister auch sicher zu verscheuchen, setzten sich die Menschen gruselige Masken auf und machten mit Schellen, Trommeln, Rasseln und anderen Instrumenten viel Lärm. Dies sollte die Wintergeister in die Flucht schlagen.
Die katholische Kirche war gegen das nicht-christliche Fest. Beim Versuch, das Fest abzuschaffen, konnten sie es lediglich umdeuten. Anstelle der bösen Geister, galt es bei dem Fest, den Teufel zu vertreiben. Ebenfalls wurde festgelegt, dass das Fest am Aschermittwoch endet. Die germanischen Geister- und Hexenmasken wurden nach und nach durch Teufels- und Tiermasken ersetzt. Die Tiere standen für unterschiedliche Sünden, die man vertreiben wollte. Der Fuchs ist das Paradebeispiel für Geiz. Auch heutzutage sind diese Formen des Karnevals oder der Fastnacht noch in Bayern und der Schweiz aktuell. Mit lauten Schellen und Holzmasken laufen die Menschen im Februar durch die Straßen, um, symbolisch, den Winter zu vertreiben.
2. Carne vale – Lebe wohl, Fleisch
Der zweite Ursprung hat auch mit der Kirche zu tun. Seit dem zwölften Jahrhundert findet die jährliche Fastenzeit vor dem Osterfest statt. Von Aschermittwoch bis Karsamstag sollten alle Christen weniger essen und mehr beten. Der Verzehr von Fleisch war streng verboten. Auch wenn sich heute nicht mehr viele an das Fasten halten, findet es jedes Jahr auf’s neue statt. Heutzutage nehmen die Menschen dies aber auch zum Anlass, auf bestimmte Laster, wie Süßigkeiten oder Alkohol zu verzichten.
Im Mittelalter hatte die Kirche noch deutlich mehr Anhänger, welche große Angst hatten, in die Hölle zu kommen und sich deshalb an die Vorschriften der Kirche hielten. Bevor die Menschen jedoch auf das Essen weitestgehend verzichteten, wollten sie es sich nicht nehmen lassen, davor noch einmal richtig zu feiern. Aus diesem Grund sind die Tage von Altweiberfastnacht bis Fastnachtdienstag der Höhepunkt der Fastnachtzeit.
3. Die „kleinen Leute“ an die Macht
Im alten Rom treffen wir auf den dritten Ursprung des Karnevals. An diesem Tag durften die Einwohner der italienishen Hauptstadt sich verkleiden und in andere Rollen schlüpfen. Die vornehmen Herren mussten an diesem Tag ihre Sklaven bedienen. Die heutigen „Büttenreden“ haben sich daraus entwickelt, dass Leute „aus dem Volk“ teils lustige Reden halten, in denen sie mit allem abrechnen, was sie stört, egal ob politisch oder gesellschaftlich.
4. Aus drei mach eins
Auch nach dem Untergang des römischen Weltreichs, hielten die Einwohner Roms an ihrer Tradition fest. Einige Jahrhunderte später verknüpfte dann der Papst den alten Brauch, mit dem christlichen Fastenfest.
Da die katholische Kirche im Mittelalter einen großen Einfluss hatte, der über den ganzen Kontinent reichte, gelangte Karneval auf in andere Regionen. So wurde mit der Zeit in fast ganz Europa Karneval gefeiert.
Selbst der Untergang ihres Weltreichs hielt die Einwohner Roms nicht davon ab, auch weiterhin ihr Saturnalienfest zu feiern. Einige Jahrhunderte später verknüpfte der Papst, der bekanntlich ebenfalls in Rom wohnt, den alten römischen Brauch mit dem christlichen Fastenfest.
Die Rosenmontags-Umzüge stammen aus Köln, da Stadtväter versuchten, das wilde Treiben damit kontrollieren zu können.
Kostümidee für Karneval 2018:
Wenn sich das Kinde dieses Jahr mal nicht als Prinzessin verkleiden möchte, wie wäre es dann, wenn es als Kraken geht?
Dafür einfach eine Strumpfhose vier oder fünfmal kaufen. Eine für das Kind und die anderen stopft ihr einfach mit Watte aus, damit es so aussieht, als wären dort auch beide drin. Nun müsst ihr die vielen „Beine“ noch an einem Gürtel oder ähnlichem befestigen und schon hat man die Krakenfüße. Noch schnell ein gleichfarbiges Oberteil angezogen und zwei Augen auf eine Mütze geklebt, und schon steht ein täuschend echter Kraken vor einem.
Ihr könnt natürlich auch als Apfel, Traube oder Seifenblasendose gehen – an Fasching ist eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wer spontan zu einer Faschingsparty möchte, aber kein Kostüm hat, kann immer auf die Notlösung zurückgreifen – einfach die buntesten und schlimmsten Kleidungsstücke kombinieren und im Bad-Taste-Look aufkreuzen.
WCN/kg