„In die Kisten, fertig, los“… – Johanniter-Kita „KinderZeit“ führt „Spielzeugfrei“-Experiment durch

Beispiel für eine - ohne fertiges Spielzeug - selbst erbaute Höhle
Höhle Marke Eigenbau Foto: Johanniter Unfall-Hilfe e.V. Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer

Wunstorf – Was in der Kita „Kinderzeit“ zuerst nach Verzicht aussieht, erweist sich schon nach kurzer Zeit als Gewinn. Nach dem starken Konsum um die Weihnachtsfeiertage im vergangenen Jahr, entstand die Idee, eine Woche spielzeugfrei zu verbringen. Ganz nach dem Motto: „Weniger ist mehr.

Hin zur Fantasie
Weg von Produkten, die das Spiel vorgeben, hin zu mehr Fantasie, freiem Spiel und eigener Kreativität. Dabei ist es der Kita besonders wichtig: Die spielzeugfreie Zeit richtet sich nicht gegen Spielzeug. Vielmehr soll es die Kinder sensibilisieren, nachhaltig mit der Natur und dem vorhandenen Material umzugehen und das Spielzeug, was sich vielen Kinderzimmern häuft, neu wertzuschätzen.

Gemeinsam besprochen
Erzieherin Lena Busse berichtet über den Start: „Gemeinsam mit den Kindern wurde das Experiment thematisiert und besprochen. Jedes Kind brachte seine Ideen ein. Danach haben wir pädagogische Fachkräfte gemeinsam mit den Kindern die Spielzeuge weggeräumt und eine reizarme Umgebung hergestellt.“

Alternativen zu vorgedachtem Spielzeug
Gespielt, konstruiert und gebastelt wird stattdessen mit Natur- und Alltagsmaterialien. „Die Kinder beginnen schnell Alternativen zu vorgedachtem Spielzeug zu finden. Von Langeweile ist keine Spur. Es werden Rollenspiele gespielt, es entstehen Höhlen aus Kartons und Decken, Wurfspielzeuge aus Joghurtbechern, Traumfänger aus Stöckern und Strohhalmen, Kunstwerke aus Flaschendeckeln und Korken, ausgedachte Gesellschaftsspiele auf Karton und Murmelbahnen aus Toilettenpapierrollen“, sagt Lena Busse.

Fazit:
Eines wird schnell klar: „Kinder brauchen keine Spielsachen, Kinder brauchen Sachen zum Spielen.“

WCN/aw